Von Ende August bis Oktober können auf Mallorca jedes Jahr heftige Unwetter drohen. Dahinter steckt das Wetter-Phänomen „gota fría“ – aber was hat es damit eigentlich auf sich?
Mallorca wird meist im August von einer heftigen Hitzewelle heimgesucht. Die Temperaturen liegen nicht selten bei um die 40 Grad – das ist auch in diesem Jahr der Fall. Ab Ende August und September gehen die Werte meist auf ein erträgliches Level zurück – dann liegen die Temperaturen meist bei „nur“ noch rund 30 Grad.
Und genau dann könnte das Wetter-Phänomen „gota fría“ zuschlagen, was soviel wie der „kühle Tropfen“ bedeutet. So nennen die Mallorquiner ihre herbstlichen Regenfälle, welche jedoch teilweise mit heftigen Unwettern verbunden sind. Tornados auf dem Meer, heftige Gewitter, Sturm oder große Hagelkörner können im Zeitraum zwischen Ende August und Oktober immer wieder vorkommen.
Wetter-Phänomen „gota fría“ – das steckt dahinter
Hintergrund: Die Wassertemperatur des Meeres ist dann höher als die Lufttemperatur. Das Meerwasser verdampft und bildet in ungefähr zehn Kilometer Höhe Kumuluswolken. Wenn sich diese Wolken entladen, kommt es zu heftigen Unwettern. Und diese haben es in sich: „Gota Fría“ sorgt für unglaubliche Regenmengen – 150 bis 200 Liter pro Quadratmeter sind dann keine Seltenheit. Sogar bis zu 400 Liter sollen örtlich bereits gemessen worden sein. Es können sich auch Superzellen bilden, wo sich extrem starke Gewitter bilden.
Obwohl das Wetter-Phänomen beinahe jedes Jahr vorkommt, ist die Insel nicht entsprechend darauf vorbereitet. Es kommt dann oft zu Sturzfluten – ganze Straßen, Grundstücke oder Keller stehen unter Wasser. Auch zu Erdrutschen kam es immer wieder. Kommen dann noch Sturmböen hinzu, können Bäume entwurzelt werden oder Gegenstände herumfliegen.
KUKKSI Mallorca-Reporter Oliver Stangl hat das Wetter-Phänomen schon mehrmals auf der Balearen-Insel erlebt. „Der ‚kalte Tropfen‘ auf Mallorca ist nicht vergleichbar mit Unwettern in Deutschland. Diese können auf der Insel extrem heftig ausfallen – wenn plötzlich vor einem der Blitz ins Meer einschlägt und der anschließende Knall danach folgt, wird einem ganz anders.“

KUKKSI Mallorca | Oliver Stangl
So sollten sich Urlauber verhalten
Der spanische Wetterdienst gibt bei Unwettern immer eine Warnung heraus. Wanderungen oder mit einem Boot auf dem Meer fahren, sind bei den Unwettern lebensgefährlich! Auch Baden sollte dringend vermieden werden, denn oft schlagen Blitze ins Meer ein – auch dann besteht Lebensgefahr. Aufgrund der Winde können sich im Meer gigantische Weller auftürmen.
Es handelt sich dabei um ein spektakuläres Naturphänomen – jedoch sollte man sich während der Zeit des Wetter-Phänomens aus Sicherheitsgründen in sein Hotel oder seine Finca zurückziehen und sich nicht draußen, aber erst nicht am Meer, aufhalten.











































