Thilo Mischke soll im Februar die erste Sendung des ARD-Dauerbrenners „ttt – titel, thesen, temperamente“ präsentieren. Ob er den Job wirklich antreten wird, bleibt derzeit fraglich. Denn gegen den Moderator gibt es einen Aufstand der Kulturschaffenden.
Die Sendung „ttt – titel, thesen, temperamente“ ist eine Konstante im Fernsehen. Seit 1967 läuft das Kulturformat in der ARD. Ab Februar soll Thilo Mischke die Sendung präsentieren. Doch gegen den Moderator gibt es einen heftigen Aufstand – zieht der Sender nun sogar Konsequenzen?
Kulturschaffende veröffentlichen offenen Brief
Hintergrund: Thilo Mischke veröffentlichte 2010 ein Buch mit dem Titel „In 80 Frauen um die Welt“. Das Buch sehen viele als frauenverachtend und teilweise sogar rassistisch. Rund 100 Kulturschaffende sollen nun einen offenen Brief veröffentlicht haben. Laut dem Tagesspiegel heißt es darin: „Thilo Mischke hat sich jedoch – entgegen der Behauptung der ARD – bis jetzt nicht kritisch mit seinem Werk auseinandergesetzt und sich nicht ausreichend distanziert.“
„Eine Zusammenarbeit mit Thilo Mischke als Moderator schließen wir deshalb für uns aus“
Der Moderator habe sich außerdem „auch in den Jahren seit der Veröffentlichung mehrfach öffentlich sexistisch und rassistisch geäußert“, heißt es darin weiter. Das Format „ttt“ könnte „nachhaltig beschädigt“ werden. Der offene Brief wird mit den Worten beendet: „Eine Zusammenarbeit mit Thilo Mischke als Moderator schließen wir deshalb für uns aus.“
Mittlerweile hat sich auf die ARD dazu geäußert. Man habe nach der Ankündigung „nicht nur Unterstützung, sondern auch kritische Rückmeldungen“ erhalten, heißt es auf dem offiziellen Instagram-Kanal von „ttt – titel, thesen, temperamente“.
Der Journalistinnenbund fordert in dem Zusammenhang Thilo Mischke selbst zum Verzicht auf die Moderationstätigkeit auf. „Uns geht es aber als Frauen in den Medien auch darum, dass die ARD darüber nachdenkt, wie es zu einer solchen Entscheidung kommen konnte. Die in der ARD bereits vereinbarten Maßnahmen müssen verbindlich umgesetzt werden, damit Sexismus und überholte Rollenklischees tatsächlich keine Chance mehr im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben“, sagt die Vorsitzende Friederike Sittler laut DWDL.
