In Bedienungsanleitungen warnen Hersteller vor dem mehrmaligen Aufkochen des Wassers im Wasserkocher. Aber: Was ist dran an dem Hinweis?
Eine heiße Tasse Tee am Abend – also her mit dem Wasserkocher! Schnell wird Leitungswasser reingefüllt und rund zwei Minuten sprudelt es dann auch schon. Meist bleibt dann immer ein Rest im Wasserkocher über – aber kann man das Leitungswasser mehrmals aufkochen oder ist das keine gute Idee?
Beim Kochen lösen sich Gase wie Sauerstoff und Kohlendioxid aus dem Wasser – dadurch sinkt der Gehalt von Calcium und Magnesium und Kalk setzt sich am Boden des Wasserkochers ab. Dieser Prozess habt keine Auswirkungen auf den Konsumenten. Denn es ändert sich lediglich nur die chemische Zusammensetzung des Wassers.
Das ändert sich jedoch, wenn das Wasser mehrere Stunden im Wasserkocher bleibt. Denn dann können sich im Laufe der Zeit immer mehr Schadstoffe ansammeln. Es können Spuren von Nickel ans Wasser abgegeben werden – bei einigen Menschen kann das allergische Reaktionen hervorrufen. Nickel kann sich aus dem Material von Edelstahlkochern lösen oder Weichmacher aus Kunststoffgeräten.
Aus dem Grund warnen die Hersteller in Bedienungsanleitungen davor, das Wasser mehrmals aufzukochen. Stiftung Warentest gibt jedoch Entwarnung: „Die Rückstände sind, sofern sie überhaupt nachgewiesen werden, so minimal, dass Entwarnung gegeben werden kann.“
Dafür kann abgestandenes Wasser verwendet werden
Auch Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern ist sich sicher, dass etwas abgestandenes Wasser einem erwachsenen Menschen keinen Schaden hinzufügt. Personen mit Vorerkrankungen sollten jedoch vorsichtig sein und neues Wasser verwenden. Das abgestandene Wasser kann man zudem für andere Zwecke verwenden: „Nutzen Sie das übriggebliebene Wasser zum Blumengießen oder füllen Sie es ins Bügeleisen. Dadurch, dass das Wasser bereits einmal aufgekocht wurde, ist es schon etwas weicher und somit ideal zum Bügeln“, sagt die Expertin laut dem Bayerischen Rundfunk.
Es ist außerdem auch wichtig, den Wasserkocher regelmäßig zu entkalken. So ist das Risiko deutlich geringer, dass sich Schadstoffe aus dem Material lösen. Auch das Alter des Wasserkochers spielt eine Rolle. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Geräte aus Edelstahl oder Glas.