Eine Szene vom AfD-Parteitag sorgt für Furore im Netz. Ein Polizist hat einen Aktivisten mit einem Hund ohne Maulkorb von der Straße gedrängt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Körperverletzung und eines Tierschutzverstoßes. Hundeprofi Martin Rütter ist von der Szene schockiert und findet deutliche Worte.
Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen einen 35-jährigen sächsischen Polizeibeamten. Der Beschuldigte war am Samstag im Rahmen der Absicherung des AfD-Bundesparteitages als Diensthundeführer im Einsatz. Der Beamte soll einen Hund kräftig gegen die Leitplanke und gegen den Demonstranten gedrückt haben.
Das ist nicht der einzige Vorwurf. Es wurden „schwere Verletzungen der Demonstrierenden in Kauf genommen, um die Zufahrt von Teilnehmern des Parteitages durchzusetzen“, heißt es bei dem Komitee für Grundrechte und Demokratie. Im Netz kursierte ein Video von dem Beamten, wie er mit dem Polizeihund umgeht – die Szene sorgte für einen Shitstorm.
Martin Rütter ist fassungslos: „Dieses Video ist an Absurdität nicht zu überbieten“
Auch Martin Rütter hat sich zu Wort gemeldet und ist fassungslos. „Dieses Video ist an Absurdität nicht zu überbieten“, lässt der Hundeprofi in einem Statement bei Instagram verlauten. Man sehe „Hunde, die gestresst sind, Menschen, die gestresst sind“ und jemanden, der „null Komma null in der Lage ist, einen Hund zu händigen“, so Martin Rütter weiter.
Der Hund sei zudem „schlecht ausgebildet“ gewesen – das sehe man daran, dass das Tier nicht auf Kommandos reagiere. Der Mensch sei laut Martin Rütter jedoch noch problematischer: „Wenn man das bei einer Privatperson im Park sehen würde, würde mal wahrscheinlich den Tierschutzverein anrufen. Das ist natürlich kompletter Wahnsinn.“
Auch das Verhalten des Hundes im Hintergrund sei laut dem Experten problematisch. Dieser „ist nicht mehr in der Lage zu unterscheiden, ist das Freund oder Feind.“ Und weiter: „Der Mensch, der den Hund an der Leine hat, hat überhaupt keinen Überblick über die Situation.“ Die Szene fasst er mit folgenden Worten zusammen: „Das ist für mich ein starker Missbrauch von Tieren.“ Auch die sächsische Polizei hat sich auf der Plattform X zu Wort gemeldet: „Das Video ist uns bekannt und wird im Rahmen der Einsatznachbereitung besprochen und geprüft.“
