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Ally aus "Hartes Deutschland"

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„Hartes Deutschland“: Ally in der Sex-Hölle – „Es ist zu widerlich“

RTLZWEI

In „Hartes Deutschland“ werden Menschen begleitet, die am Tiefpunkt angekommen sind und auf der Straße leben. Sie konsumieren Drogen und finanzieren sich diese durch Prostitution. Auch die 18-jährige Ally ist drogenabhängig und erlebt eine Sex-Hölle auf der Straße. 

Dortmund ist für viele Drogensüchtige wie ein Gefängnis ohne Mauern. Auf nicht einmal vier Quadratkilometern zwischen dem Hauptbahnhof, der Hilfseinrichtung „Kick“ und dem Drogen-Hotspot am Stadtgarten fristen hunderte Suchtkranke ihren Alltag. Und die Situation wird immer dramatischer, seit eine regelrechte Crack-Welle aus den nahen Niederlanden die größte Stadt im Ruhrgebiet erreicht hat.

Die erst 18-jährige Ally hat niemanden, der ihr hilft, Abhängigkeit und Obdachlosigkeit hinter sich zu lassen: Ihre Mutter stirbt vor zwei Jahren, Allys Vater konsumiert bis heute selbst harte Drogen. Mit zwölf probiert Ally erstmals Crack, mit dreizehn bricht sie die Schule ab und landet auf der Straße, wo sie unter großen Gefahren lebt und schwierige Entscheidungen treffen muss.

Die 18-Jährige kann sich nicht mal auf ihre Familie verlassen: Dass sie auf der Straße gelandet ist, hat Ally ihrem Opa zu „verdanken“ – denn dieser hat sie vor die Tür gesetzt. Denn aufgrund ihrer Drogensucht wollte er sie nicht bei sich aufnehmen. Andere Angehörige gibt es aus der Familie nicht mehr oder haben ähnliche Probleme. Zu ihrem Opa darf Ally erst zurück, wenn sie keine Drogen mehr nimmt. „Wenn ich clean bin, dann darf ich wieder zurück“, erzählt Ally in „Hartes Deutschland“.

„Ich gehe meistens nirgendwo hin, denn die wollen meistens Sex“

Ally lebt seit mittlerweile mehreren Jahren auf der Straße. Die 18-Jährige habe genug Schlafplätze – diese kann sie jedoch kaum in Anspruch nehmen. Denn viele Männer wollen dort Sex. „Ich gehe meistens nirgendwo hin, denn die wollen meistens Sex“, so Ally. Und darauf habe die Obdachlose keine Lust. Sie sei manchmal einige Tage am Stück wach – meist sei sie dann so müde, dass sie einfach in einem Parkhaus schlafe.

„Ich habe ein sehr großes Problem mit Geschlechtsverkehr“

Einige Männer haben ihr bereits eine Unterkunft angeboten – jedoch wollen diese dafür eine Gegenleistung, welche Ally strikt ablehnt. „Aber ich habe ein sehr großes Problem mit Geschlechtsverkehr. Ich habe mittlerweile eine regelrechte Abneigung dagegen entwickelt. Ich hasse Sex, wenn man das so sagen kann“, so die 18-Jährige. Bei ihrem letzten Freund habe es mehrere Monate gedauert, bis sie mit ihm schlafen konnte: „Am Anfang, wenn ich mit ihm Geschlechtsverkehr hatte, habe ich mich irgendwie so gefühlt, als ob ich dafür bezahlt hätte, was er mir gibt.“

„Allein sich das vorzustellen, mit irgendeinem fetten, alten, fremden Mann zu schlafen“

Früher sei sie auch der Prostitution nachgegangen, um ihre Drogen zu finanzieren. Jedoch habe sie das dann nicht mehr ertragen. „Der konnte noch so sauber sein, aber man fühlt sich einfach eklig danach. Allein sich das vorzustellen, mit irgendeinem fetten, alten, fremden Mann zu schlafen. Allein, was die an Geld geboten haben, das war schon grenzwertig. […] Man kann das Gefühl einfach nicht beschreiben – es ist zu widerlich.“ Ob Ally irgendwann wieder ein Leben ohne Drogen führen kann, wird sich zeigen.

RTLZWEI zeigt „Hartes Deutschland – Leben im Brennpunkt“ immer donnerstags um 20.15 Uhr.

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