In Basel findet der Eurovision Song Contest statt. Die Europäische Rundfunkunion hat entschieden, dass sowohl Regenbogen- als auch Nonbinary-Flaggen verboten sind – aber nicht für jeden.
Für den Eurovision Song Contest gelten feste Regeln. Die Veranstalter wollen politische Botschaften vermeiden. Eine neue Vorschrift sorgt für Diskussionen – demnach sind Regenbogen-Flaggen auf der Bühne verboten. Die Künstlerinnen und Künstler müssen sich demnach beim ESC mit der Nationalflagge ihres Heimatlandes zufriedengeben.
Beim Zeigen der Regenbogen-Fahne drohen Konsequenzen – im schlimmsten Fall sogar die Disqualifikation. Politische Diskussionen wollen die Verantwortlichen vermeiden. Hintergrund sind Ereignisse beim ESC im vergangenen Jahr: In Malmö war es zu Großdemonstrationen gegen die Teilnahme von Israel gekommen.
Regenbogen-Flaggen sind beim ESC tabu – aber nur für Künstler
Das Verbot betrifft aber nicht jeden, sondern nur die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne – das Publikum darf Regenbogen-Flaggen zeigen. Sogar palästinensische Flaggen sind im Saal erlaubt. Hasssymbole oder politische Botschaften sind aber grundsätzlich überall beim ESC verboten. Kritik kommt dennoch von der LGBTQ-Community. Denn schließlich seien Regenbogen-Fahnen und andere Zeichen der Vielfalt ein wichtiger Teil des ESC – ob im Publikum oder auf der Bühne.
In den letzten Jahren waren noch verschiedene Fahnen regelmäßig auf der Bühne zu sehen. Doch auf der Bühne gibt es viele Einschränkungen – so ist nicht nur die Regenbogen-Fahne tabu, sondern auch die palästinensische Flagge dürfen Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne nicht zeigen.
Von der queeren Community wird das abgelehnt. In sozialen Netzwerken ist von „Zensur“ sowie einem „Rückschritt in die 90er“ die Rede. Denn im vergangenen Jahr durfte die Regenbogen-Fahne auf der Bühne noch gezeigt werden. Dort hatte der Sieger Nemo nämlich bei der Flaggenparade die Nonbinary-Flagge hochgehalten. Die EBU erklärt nun, dass die neue Regel ein „unpolitisches Umfeld“ schaffen soll und die Musik im Vordergrund stehen soll. Ob die Vorgaben wirklich eingehalten werden, bleibt abzuwarten.
