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Gruinard Bay in Schottland

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Gruinard: Darum will die Insel des Schreckens niemand betreten

iStock / CaptureLight

Grüne Wiesen, Strände und absolute Ruhe – die schottische Insel Gruinard ist ein Paradies. Doch den Ort will dennoch niemand betreten. Dahinter steckt auch ein Grund. Denn hier wurden biologische Kampfstoffe getestet.

Zwischen den Orten Ullapool und Gairloch liegt die kleine Insel Gruinard, welche sich nah am schottischen Festland befindet. Vom Ufer bis nach Gruinard bräuchte man mit einem Ruderboot nur etwa 10 Minuten. Dennoch will die Insel fast niemand betreten. Denn über viele Jahre war die Insel ein Schauplatz eines dunklen Kapitels und hat eine düstere Geschichte.

Auf Gruinard Island wurden Biowaffen getestet

Dass etwas nicht stimmt, merkt man schon daran, dass Gruinard komplett menschenleer ist. Bis zum Jahr 1990 galt sie sogar als unbewohnbar – und auch heute trauen sich dort nur wenige hin. Der Grund: Die Briten machten Experimente mit Anthrax-Erregern während des Zweiten Weltkrieges. Deshalb wurde der Boden über viele Jahre versucht. Der Telegraph schreibt, es könnte sich dabei sogar um die weltweit ersten biologischen Bomben gehandelt haben. Zwar lebten im 19. Jahrhundert auf der Insel einige Menschen, aber ab circa 1920 war diese menschenleer – ein perfekter Ort also, um Biowaffen zu testen.

Die Insel ist komplett menschenleer

Damals wurden 60 Schafe auf die Insel geholt, wo eine Bombe mit dem Anthrax-Erreger explodierte – die Wirkung des Erregers sollen die Infektionskrankheit Milzbrand auslösen. Da dadurch der Boden versucht wird, könnte man laut Wissenschaftlern ganze Städte unbewohnbar machen. Zwar gab es Pläne, die Waffe gegen Nazi-Deutschland damals einzusetzen – dazu kam es letztendlich aber doch nicht. Insgesamt 48 Jahre lang stand die Insel unter Quarantäne und wurde zum Sperrgebiet erklärt. 1990 holte man dann wieder Schafe auf die Insel, um zu testen, ob der Boden noch immer versucht war – die Tiere blieben aber gesund. Zwar ist Gruinard Island wieder bewohnbar – aber hinziehen will dort dennoch niemand. Immerhin kommen einige Touristen nach Gruinard.  Ob wirklich alle Anthrax-Rückstände verschwunden sind, ist unklar – laut Experten kann der Erreger nämlich ziemlich lange überleben. Schon gelesen? Schlangeninsel: So gruselig ist die Insel des Todes

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