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Detroit in den USA

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Detroit: Die US-Metropole gleicht einer Geisterstadt

iStock / Jacob Boomsma

Detroit ist weltweit die bekannteste Autostadt. Heute ist in der US-Metropole davon jedenfalls nichts mehr zu spüren. Die Stadt hat eine so wechselhafte Geschichte, wie keine andere Region in den Vereinigten Staaten von Amerika. Denn Detroit gleicht heute einer Geisterstadt und versinkt im Elend.

An der Grenze zu Kanada im US-Bundesstaat Michigan liegt Detroit, umgeben von vielen Seen. Im vorletzten Jahrhundert galt Detroit als DIE industrielle Hochburg schlechthin. Von dem Detroit-Spirit merkt man heute nur noch wenig. Die frühere Auto-Metropole musste im Jahr 2013 sogar den Bankrott erklären. Zudem sind viele Stadtviertel in Detroit beinahe komplett ausgestorben – zerfallene Häuser, kaum Menschen und die Kriminalitätsrate ist so hoch wie in keiner anderen US-Stadt.

Detroit boomte als „Motor City“

Ab 1902 wurde der Volkswagen Amerikas, das legendäre Modell T von Ford, in Massenproduktion hergestellt. Später wurde General Motors gegründet und die „Motor City“ boomte. Dann kam jedoch der Einbruch: Der Automarkt wuchs seit den Sechzigern nicht mehr, wie in den Vorjahren zuvor – das bekam auch Detroit zu spüren. Besonders bitter traf es die Stadt im Jahr 2000, als die Finanzkrise kam – keine andere Metropole traf es weltweit so hart, wie Detroit. Die Stadt zerfiel in den folgenden Jahren, Einwohner kehrten Detroit den Rücken – früher lebten hier 1,8 Millionen Menschen, heute sind es etwas mehr als eine halbe Million. Schließlich gab es aufgrund der fehlenden Autoindustrie auch kaum noch Arbeitsplätze.

Verwaiste Häuser und hohe Kriminalitätsrate

Jedes dritte Haus in Detroit ist heute verwaist, überall stehen leere Fabrikhallen, der Müll stapelt sich an vielen Ecken – zudem ist die Gewaltrate extrem hoch, inklusive mehr als 400 Morde im Jahr. Brandstiftungen, Raubüberfälle oder Körperverletzungsdelikte sind in Detroit an der Tagesordnung. Nicht nur das Ende der Autoindustrie haben Detroit in den Ruin getrieben – auch wegbrechende Steuereinnahmen, Misswirtschaft, Drogen, Kriminalität oder auch kaputte Schulen. 35 Prozent der Stadt sind heute praktisch unbewohnt – vor allem die Außenbezirke sind wie ausgestorben. Und wenn, trifft man hier eher auf Obdachlose. Über 80 Prozent der Bevölkerung sind in Detroit heute schwarz.

Gibt es eine Trendwende?

Es könnte aber durchaus sein, dass es Hoffnung gibt. Denn während die Arbeitslosenquote vor einigen Jahren noch bei knapp 30 Prozent, liegt diese heute bei rund „nur“ noch 10 Prozent. Ob das eine Trendwende bringt, bleibt abzuwarten. Die Miet- und Kaufpreise in Detroit sind jedenfalls so gering, wie in beinahe keiner anderen US-Stadt  – wie Scharen ziehen die Amerikaner hier her trotzdem nicht. Ob Detroit aber ohne die Autoindustrie überhaupt funktionieren kann, ist fraglich. Detroit ist eine Stadt, die zu einer der gefährlichsten Städte in den USA zählt – aber aufgrund der Geschichte auch faszinierend ist und wie ein größerer Lost Place wirkt. Genau deshalb zieht die US-Metropole viele Menschen in den Bann. Schon gelesen? Los Angeles: Skid Row ist das gefährlichste Viertel der Metropole

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