Durchs Fernsehen war der Neonazi Norman Ritter bekannt geworden. Im Alter von 40 Jahren ist er an den Folgen seiner Alkoholsucht verstorben. Nun wurde er in Köthen beigesetzt – zu Musik einer rechtsextremen Band.
Über viele Jahre wurde Familie Ritter von „Stern TV“ begleitet. Am 15. Januar ist Norman Ritter im Alter von 40 Jahren verstorben. Schon frühmorgens sollen Polizisten den Zentralfriedhof in Köthen bewacht haben, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Neben Normans Brüdern Christopher und René waren auch seine Nichte Jasmin, sein Neffe und seine Kinder auf der Beerdigung anwesend. Kamerateams oder Fotografen waren auf der Beisetzung unerwünscht. „Wir trauern im Familienkreis, dazu nur enge Freunde, wir wollen keine TV-Kameras“, erklärte Normans Neffe dem Blatt.
„Papa, die Spuren deines Lebens bleiben“
Zwischen zwei Grabreihen wurde seine Urne aufgestellt, sowie ein Schwarz-Weiß-Foto des Verstorbenen und eine Tafel mit der Innenschrift: „Papa, die Spuren deines Lebens bleiben.“ Die Trauerrednerin sagte in ihrer Ansprache: „Norman war durchs Fernsehen weit über Köthen hinaus bekannt geworden. Er führte ein Leben voller Widersprüche, war ein Mensch, der oft aneckte, der Kämpfe gegen die Welt und gegen sich selbst führte.“
Rund 30 Gäste sollen anwesend gewesen sein. Laut der Bild-Zeitung wurde Musik einer rechtsextremen Band gespielt. Die Familie machte kein Geheimnis aus ihrer rechten Einstellung. Schon in frühen Jahren prahlten Norman und seine Brüder im TV, dass sie später Skinhead werden wollen.
Das soll die Todesursache sein
Norman Ritter starb offenbar an „Wasser im Herzen“, wie sein Bruder Rene bestätigte. Dabei füllt sich der Herzbeutel mit Flüssigkeit. „Ich habe Leberzirrhose, dazu habe ich jetzt noch Wasser in den Beinen gekriegt. Ich muss Medikamente nehmen, aber selbst das Aufstehen fällt mir schwer“, gestand Norman Ritter damals in einem YouTube-Video.
Seit 1994 begleitete „Stern TV“ die Familie Ritter
Familie Ritter war erstmals im Jahr 1994 bei „Stern TV“ zu sehen. Seit der Ausstrahlung brachte es die Neonazi-Familie zu einer traurigen Bekanntheit – immer wieder fielen die Angehörigen mit rechten Parolen und Ausländerfeindlichkeit auf. 2021 stirbt Familienoberhaupt Karin Ritter mit 66 Jahren. Zwei Jahre nach ihrem Tod stirbt auch Sohn Andy, welcher sich einen „Goldenen Schuss“ gesetzt hat – in der Drogenszene handelt es sich bei um eine Überdosis.