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Tote Mädchen lügen nicht Staffel drei 2

Serie & Film

Tote Mädchen lügen nicht: Fan-Kritik an der dritten Staffel!

David Moir / Netflix

Fans warteten mit Spannung auf die dritte Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“. Ein Neuzugang im Cast verstimmt jedoch die Gemüter.

Seit 23. August ist die dritte Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“ auf Netflix verfügbar. Mit Spannung wurden die neuen Folgen der durchaus umstrittenen Serie erwartet, immerhin endete Staffel zwei mit einigen Cliffhangern. Doch im Netz macht sich bereits nach wenigen Tagen Unmut breit. Das liegt vor allem an einer neuen Figur, die gleich in den ersten Sekunden der neuen Staffel eingeführt wird. Vergrault Netflix mit diesem Schachzug eingefleischte Fans für die vierte und finale Staffel?

An dieser Figur scheiden sich die Geister

Dreh- und Angelpunkt der Fan-Kritik im Netz ist die neue Figur Ani Achola, die Grace Saif spielt. Ihr gebührt sogar die erste Einstellung der dritten Staffel. Sie kam in den ersten beiden Seasons nicht vor, nimmt aber in den neuen Folgen einen mehr als prominenten Platz ein: den der Erzählerin. Genau da setzt die Kritik an. Wie kann eine Figur, die alle Geschehnisse aus den ersten beiden Staffeln nicht live miterlebt hat, nun das Zepter übernehmen? Wäre ein Erzähler-Wechsel unter den alten Figuren nicht sinnvoller gewesen?

Ani scheint über die Geheimnisse aller bestens im Bilde zu sein, doch wie hat sie deren Vertrauen so schnell für sich gewinnen können? Die Clique ist bekanntlich vorsichtig, wenn es darum geht, über gewisse Ereignisse zu sprechen und teilt Informationen nicht mit jedem. Bei Ani machen alle eine Ausnahme. Sie lernt an ihrem ersten Schultag Clay (Dylan Minnette) kennen und geht später mit ihm auf Killersuche. Auch zu Jessica (Alisha Boe) sucht sie gleich an ihrem ersten Tag Kontakt. Hinzukommt eine verwirrende Bindung zu – ausgerechnet – Bryce (Justin Prentice).

In den sozialen Netzwerken finden sich zahlreiche Posts, die Ani etwa als „unsympathisch“ und „nervig“ beschreiben. Sie habe sich hauptsächlich in jedermanns Angelegenheiten eingemischt. Die Notwendigkeit ihrer Figur wird ebenfalls in Frage gestellt. Und das sind noch die nettesten Kritikpunkte.

Ani wirkt selbstbewusst und forsch. Mit ihrer Art eckt sie jedoch beim Publikum an. Sie bildet sich im Voiceover oder auch im Verhörraum der Polizei ihr eigenes Urteil, das oftmals aber ohne die Kenntnis aller Details zustande kommt. Sie vermittelt den Eindruck, alle Beteiligten seit Jahren zu kennen, wo es doch erst wenige Monate sind. Das kommt besserwisserisch und unsympathisch rüber. Man wird einfach nicht warm mit ihr, wodurch 13 Folgen zur Tortur werden können. Ob Ani eine von den Guten oder von den Bösen ist, sei hier mal völlig außer Acht gelassen. Die Serienmacher haben sich mit ihr jedenfalls ins eigene Fleisch geschnitten.

Das wird auch kritisiert

Doch nicht nur Ani hinterlässt in Staffel drei einen faden Beigeschmack. Der permanente Zeitenwechsel in den Folgen kann leicht verwirren. Befinden wir uns in der Gegenwart oder in der Vergangenheit? Es geht rasant hin und her, was es zuweilen schwer macht, dem Erzählfluss überhaupt zu folgen. In den Staffeln zuvor war dies klarer getrennt.

Der Tod von Bryce Walker war ein cleverer Schachzug. Aber war es nötig dem vor Gericht milde davongekommenen Vergewaltiger plötzlich menscheln zu lassen? Die für Bryce aufkommende Sympathie mag am schauspielerischen Talent von Justin Prentice (25) liegen, doch sein Ausbruch, dass er sich ändern wolle, ihn aber keiner lasse, ist doch irgendwie zu viel des Guten. Kann jemand wie Bryce, der bisher als skrupellos, kaltherzig und gewalttätig dargestellt wurde, durch die Zuneigung eines bestimmten Mädchens plötzlich ein besserer Mensch werden? Eine gewagte Darstellung, auch wenn Bryce sich nicht rehabilitiert.

Bryces Tod hat zudem zur Folge, dass die dritte Staffel mehr zur Krimiserie wird. Ani und Clay suchen verbissen nach seinem Mörder bzw. seiner Mörderin. Clay lässt sich förmlich von Ani anstacheln, da wird jeder verdächtigt, jeder noch so kleine Hinweis verfolgt. Das passt irgendwie nicht, denn Mord ist ein etwas anderes Kaliber für Teenager.

„Tote Mädchen lügen nicht“ polarisiert und das wird so bleiben. Staffel eins bleibt weiterhin die stärkste, vielleicht kann die finale, vierte Staffel das Ruder wieder herumreißen. (cam/spot)

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