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Prof. Lothar H. Wieler, Praesident Robert-Koch-Institut (RKI), Jens Spahn, Bundesminister fuer Gesundheit

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RKI warnt: So dramatisch ist die Corona-Lage!

IMAGO / Jens Schicke

Gerät die Corona-Lage in Deutschland außer Kontrolle? Die Infektionszahlen sind deutlich angestiegen und die Krankenhäuser kommen wieder an ihre Grenzen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler haben auf einer Pressekonferenz eindringlich zu härteren Maßnahmen aufgerufen, um die Pandemie einzudämmen. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel will in Deutschland die sogenannte „Notbremse“ einführen. Ab einer Inzidenz von mehr als 100 gelten demnach bundeseinheitlich die gleichen Regeln – der Einzelhandel wird dann dicht gemacht und es soll eine Ausgangssperre ab 21 Uhr gelten. Wenn es nach RKI-Präsident Lothar Wieler geht, reicht das nicht – es müssten deutlich härtere Maßnahmen beschlossen werden, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Intensivstationen kommen an ihre Grenzen

„Stellen Sie sich vor, Sie fahren über enge Straßen in den Dolomiten, es ist kurvenreich und an einer Seite ist ein steiler Abhang. Jeder weiß, in diese Kurve kann ich nur mit 30 fahren“, beginnt Lothar Wieler die Pressekonferenz in Berlin. Er vergleicht einen Autounfall mit der Corona-Pandemie: „Wenn ich hier mit 100 reinfahre, dann ist das lebensgefährlich.“ Es drohe eine Überlastung des Gesundheitssystems, wenn nicht schnell gehandelt wird – die Intensivstationen kommen schon jetzt an ihre Grenzen. „Wir müssen die Zahlen runterbringen. Es ist naiv zu glauben, das Virus wegtesten zu können. Das funktioniert nicht“, so der RKI-Präsident. Und weiter: „Die Lage in den Krankenhäusern spitzt sich teilweise dramatisch zu und wird uns auch noch härter treffen als in der zweiten Welle. Wir müssen jetzt handeln.“

Reicht die „Notbremse“ nicht mehr aus?

Nicht nur Lothar Wieler, sondern auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)  blickt mir Sorge auf die Entwicklung. „Jeder Tag zählt gerade in dieser schwierigen Lage“, meint der Politiker. „Was wir jetzt versäumen, rächt sich in zwei bis drei Wochen. Genauso wie sich jetzt rächt, was vor zwei, drei Wochen nicht entschieden wurde“, so der Minister weiter. Er appelierte an die Bundesländer, härtere Maßnahmen zu treffen und nicht erst darauf zu warten, bis das Infektionsschutzgesetz in der kommenden Woche geändert wird. Ob die Bundesländer mitziehen werden, bleibt abzuwarten – die „Notbremse“ wird aber wohl in jedem Fall kommen und dann müssen sich die Menschen in Deutschland auf deutlich strengere Regeln einstellen. Schon gelesen? Experte schlägt Alarm: Corona-Notbremse reicht nicht mehr!

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