Social Media
Boris Becker

Stars

Boris Becker: So dramatisch war die Zeit im Knast!

SAT.1 / Nadine Rupp

Die Zeit im Gefängnis hat bei Boris Becker einige Spuren hinterlassen. Die ehemalige Tennis-Legende ist schmaler und wirkt etwas blasser. Der Sportler hat sein erstes Interview nach dem Knast gegeben. 

Es war DAS Sensations-Interview! Erstmals sprach Boris Becker über seine Zeit im Knast. Die Zeit im Gefängnis war der absolute Horror! „Ich habe nur auf den Boden geschaut“, berichtet Boris Becker über seine Ankunft im Interview mit SAT.1. Der Tennis-Star berichtete über dramatische Verhältnisse im Gefängnis: „Extrem schmutzig. Extrem gefährlich. Alles, was man sich vorstellen ist hier Zelle an Zelle. Man trifft jeden. Das ist das Auffanggefängnis für Verbrecher aus London. Mörder, Kinderschänder.“

Die Zelle war klein, immerhin gab es einen kleinen Fernseher. „Was wir nicht in der Zelle haben, ist ein Spiegel. Du kannst ihn ja kaputt machen und ihn als Waffe nutzen. Als ich mich dann zum ersten Mal nach der Haft gesehen habe, habe ich mich erschrocken“, schildert er. Im Knast hatte er keinen Namen mehr. „Im Gefängnis bist Du niemand. Du bist nur eine Nummer. Meine war A2923EV. Ich wurde nicht Boris genannt. Ich war eine Nummer. Und es interessiert sie einen Scheißdreck, wer Du bist“, so Boris Becker. „Mich haben sie eingestuft als ,High-Risk`: Das sind Kinderschänder, oder welche, die was zu verlieren haben“, so der 55-Jährige.

Boris Becker wurde am 29. April 2022 verurteilt – an dem Tag, wo seine Freundin Lilian Geburtstag hatte. „Ich habe die Gelegenheit genutzt und habe ihr noch weiße Rosen gekauft. Aber es war ein Trauer-Tag für mich … für uns. Man hätte es nicht unglaublicher schreiben können“, schildert Boris Becker. Dann schildert er seine letzte Momente in Freiheit: „Mein Anwalt kam gegen 14 Uhr, dass ich mich bereithalten soll, es gäbe eine Entscheidung. Lilian und Noah haben mich begleitet, wir haben uns lange in den Arm genommen. Denn wenn das Urteil kommt, kann ich mich nicht mehr verabschieden. Es geht direkt hinter einem Glaskasten runter in den Keller, ich werde direkt abgeführt. Brutaler geht es nicht.“

Über seine vielleicht wichtigste Erkenntnis während der Haft: „Ich glaube, ich habe den Menschen in mir wiederentdeckt, der ich einmal war. Ich habe eine harte Lektion gelernt. Eine sehr teure. Eine sehr schmerzhafte. Aber das Ganze hat mich etwas Wichtiges und Gutes gelehrt. Und manche Dinge passieren aus gutem Grund.“ Und über die letzten Stunden vor seiner Abschiebung nach Deutschland: „Ich saß ab sechs Uhr in der Früh auf meiner Bettkante und hoffte, dass die Zellentür aufgeht. Sie kamen um halb acht, schlossen auf und fragten: Bist du fertig? Ich sagte: ‚Los geht’s!‘ Ich hatte auch schon alles gepackt.“

Connect
Newsletter Signup